Jugendstätte folgt dem Aufruf des Kreis Düren.
v.r.n.l. Stephanie Wollgarten (Hausleitung), Ursula Justen (Küchenleitung) und Nico Baales (Mitarbeiter Küche) präsentieren das Fairtrade-Angebot der Jugendstätte Rursee.
Schmidt. Es ist Mittagszeit in der Jugendstätte Rursee. Das Haus ist voll belegt und 80 hungrige, aufgeregt plappernde Schüler*innen haben sich im Speisesaal für das gemeinsame Mittagessen versammelt. Doch nach ein paar Minuten kehrt plötzlich Ruhe ein. „Gefräßige Stille“, nennt Ursula Justen das. Ihre jungen Gäste schätzen offensichtlich die frische Küche und, dass es jeden Tag ein liebevoll zubereitetes Menü gibt. Für den Aktionszeitraum „FaireWoche“, der im Kreis Düren ausgerufen wurde, hat Justen sich etwas Besonderes einfallen lassen. Jeden Tag gibt es zum Nachtisch einen „FairDessert“. Bei der Auswahl der Produkte hat sie speziell auf Fairtrade-Siegel, z.B.
bei Kakao und Schokolade, zusätzlich regionale Milch und Milchprodukte und wenn möglich eine Bio-Zertifizierung geachtet. „Wir wollen unsere Gäste für das Thema faires Essen sensibilisieren und durch ein niedrigschwelliges Angebot Bewusstsein schaffen.“, so Stephanie Wollgarten, die Leitung der Jugendstätte Rursee. „Der Aufruf des Kreises Düren traf einen Nerv bei uns.“ Schon seit Langem bestand der Wunsch auf Fairtrade-Produkte umzustellen. So entschloss sich Stephanie Wollgarten dazu gleich auch bei der Fairtrade-Town Kampagne des Kreises Düren mitzuwirken und als Gastronomiebetrieb dauerhaft ein fair gehandeltes Sortiment anzubieten. Die stetig steigenden Lebensmittelkosten hat die Hausleitung im Blick und setzt trotzdem z.B. auf den hochpreisigen
Kaffee, Tee und Kakao von „Gepa“. Als Haus der deutschen Pfadfinderschaft St. Georg haben sie sich hier dem Motto „Ich lebe einfach und umweltbewusst“ verschrieben. „Natürlich müssen wir auf die Kosten achten, allerdings nicht zu Lasten unserer Überzeugungen. Das können wir uns nicht leisten“, so Wollgarten. Ein Fünf-Sterne Hotel ist das Jugendgästehaus tatsächlich nicht,
aber es fehlt an nichts. Die Einfachheit ist hier das Prinzip aller
Entscheidungen. Ausgewogene, schmackhafte Mahlzeiten, ein
Lagerfeuer im Tippi und eine große Runde durch den Nationalpark. Was braucht man mehr?